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Übungsdienst unter (fast) echten Bedingungen - Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen

Mit zwei Fahrzeugen und einem Dutzend Helfern rückte Zugführer Rene Hahn beim Übungsdienst der Ortsfeuerwehr Laatzen in ein Gewerbegebiet aus. Vor Ort sahen die Helfer zwei Schrottfahrzeuge, die zur technischen Hilfeleistung zur Verfügung standen. Schnell hinter dem Fahrzeug angetreten, gab es die ersten Einsatzbefehle und schon ging die Übung los.
Beim ersten Fahrzeug, einem dunklen Renault Twingo, wurde sofort das Fahrgestell mit Holz abgestützt, damit im Einsatzfall die Personen nicht noch mehr durch Erschütterungen gefährdet werden. Danach wurden die Scheiben abgeklebt und dann zerstört (durch das Klebeband können große Stücke gebildet werden und die Scherben fallen nicht nach innen auf den Verunfallten). Mit der Säbelsäge zogen die Helfer eine waagerechte Linie auf der Frontscheibe, um mit dem hydraulischen Schere anschließend die Holme des Kleinwagens zu "zerschnitten". Dabei wirkt ein Druck von 700 bar auf das Metall. Die Helfer müssen die etwa 20 Kilogramm schwere Schere dabei manchmal ein paar Mal ansetzen, um den Holm abzutrennen. Mit dem ebenfalls hydraulisch angetriebenen Spreitzer wurden die Türen vom Fahrzeugrahmen herausgetrennt. Auch hier war "Fingerspitzengefühl" erforderlich, damit die Erschütterungen nicht so heftig ausfielen.


      


In einem weinroten Opel Vectra, der ebenfalls auf dem Parkplatz stand, wurden im 2.Teil der Übung zwei Personen gesetzt. Nun folgte abermals das selbe Szenario, allerdings mit "Opfern auf Fahrer- und Beifahrersitz". Den Unfallopfern wurden Helme aufgesetzt und Decken umgelegt (damit eventuelle splitternde Teile sie nicht verletzten). Nach der Stabilisation des Autos wurde abermals das Dach entfernt und die Türen abgetrennt. Nun allerdings doch etwas "sorgsamer" als zuvor. Nach der Übung wurden die beiden Insassen nach ihrer Erfahrung als "Unfallopfer" befragt. So konnten sich die Helfer auch einmal in die Lage der Opfer versetzen.



 Bevor die Rettung der Verletzten eingeleitet wurde, hatten die Helfer noch eine umfangreiche Verkehrssicherung aufgebaut. Obwohl es sich bei der Straße nur um eine Sackgasse handelte, leiteten mehreren Verkehrsleitkegel und Weitwarnleuchten den Verkehr am "Unfall" vorbei. Auch die Fahrzeuge sicherten die Einsatzstelle mit ab. Genau so, wie an einer Unfallstelle auch.

  


Nach gut zwei Stunden rückten die Retter der Feuerwehr wieder ein. Sie hinterließen zwei Fahrzeuge, die nun als "Cabrio" durchgehen würden.

Die Firma Bremer, Bergungsunternehmen aus Hannover-Misburg, hatte die Fahrzeuge kurzfristig als Übungsobjekt zur Verfügung gestellt. Von der Feuerwehr dafür ein herzliches Dankeschön.

Die Bilder zeigen den Einsatz der schweren Rettungsgeräte.